Allergien

Die Behandlung von Allergien wie Neurodermitis, Urticaria und Heuschnupfen durch die Heileurythmie, in Zusammenhang mit einer anthroposophisch orientierten medikamentösen Behandlung durch den Art/die Ärztin überraschen durch ihre guten Erfolge.Als Beispiel soll hier die Neurodermitis beschrieben werden.

Neurodermitis als Krankheit

Die Neurodermitis ist eine Hauterkrankung, die bedeutsam ist, weil sie in den letzten Jahrzehnten zugenommen hat und in der hautärztlichen Praxis am häufigsten vorkommt.

URSACHEN: erbliche Belastung in Form einer konstitutionellen Tendenz. Der Anstieg der Häufigkeit beruht z.B.auf unserem hektischen Lebensstil.

HAUTBILD: Die Haut, die zu Neurodermitis neigt, erkennt man an bestimmten Hautzeichen, z.B. an ihrer Trockenheit. Heuschnupfen und allergisches Asthma können mit Neurodermitis vergesellschaftet sein. Dr. Lüder Jachens schreibt in seinem Buch “Hautkrankheiten ganzheitlich heilen”: “Die Haut des Menschen, die zu Neurodermitis neigt, ist trocken. Sie sieht fahl und glanzlos aus, zuweilen grau, mit einer salzartigen Oberfläche, die durch eine feine Schuppung bedingt ist.” Die Hautausschläge sind Entzündungen, die jucken und somit wird unser Bewusstsein irritiert und an die betroffenen Hautstellen gebunden.

Tendenziell sind die Hände und Füsse kalt. Die Augen können überempfindlich sein gegenüber dem Sonnenlicht.

PHÄNOMENOLOGIE: Aus anthroposophischer Sicht können die Phänomene folgendermassen verstanden werden: In den Lebensprozessen der Organe haben wir Aufbau- und Abbauprozesse. Das Blut hat mit der Aufbautätigkeit des Stoffwechsels zu tun, während das Nerven-Sinnessystem, zu dem die Haut gehört, mit den abbauenden, absondernden, Bewusstsein bringenden und den Leib formenden Kräften zu tun hat. Jedes Organ, auch die Haut, hat sein eigenes Gleichgewicht zwischen den beiden polaren Kräften.

In den oben genannten Phänomenen der Neurodermitis zeigt sich ein Vorherrschen der Nerventätigkeit über die Bluttätigkeit in der Haut und den Sinnesorganen. Die Stoffwechseltätigkeit ist zumindest in der Haut geschwächt, ev. werden Störungen in der Verdauungstätigkeit bemerkt. Die Entzündungen sind Ausdruck des Überreagierens des Stoffwechsels durch Überforderung. 

Nahrungsunverträglichkeit und allergisches Reagieren

Neben den Symptomen in der Haut, besteht häufig eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmmten Nahrungsmitteln, wie Kuhmilch, Zitrusfrüchten, Erdbeeren und Tomaten. Das heisst, im Stoffwechsel ist die Kraft, mit bestimmten Lebensmitteln umzugehen, zu schwach. Dadurch kann das Immunsystem überreagieren durch erhöhte Bildung des Immunglobulins E (Abwehreiweiss).Die damit erhöhte Bereitschaft der Reaktion auf körperfremde Stoffe, kann zu einem allergischen Asthma oder zum Heuschnupfen führen. Die allergische Reaktion spielt sich an den Schleimhäuten ab. Der erhöhte Immunglobulin E-Spiegel kann sich auch an der Haut auswirken. Reagiert die Schleimhaut z. B. allergisch auf Hausstaubmilben, kann sich ein neurodermitisches Ekzem in Zusammenhang mit Hausstaub verschlechtern.

Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen übermässigen Reagieren auf die Umwelt mit Immunglobulin E, ist die zelluläre Abwehr der Haut bei Menschen mit Neurodermitis oft zu schwach, wodurch Infektionen der Haut entstehen können: Warzen, Herpes oder Pilzinfektionen finden sich besonders häufig bei Menschen mit trockener Haut.

Es besteht also im Immunsystem eine fehlende Mitte zwischen der Abwehrschwäche und dem Überreagieren in der Allergie.

Konstitution und Persönlichkeit des erwachsenen Neurodermitikers

Die Konstitution stimmt nicht immer überein mit der Tendenz der Krankheit. Passend zur Krankheit haben wir die langen, dünnen Menschen mit leptomoser oder neurasthenischer Konstitution.Auch in Bezug auf das Seelenleben, sind nicht alle Neurodermitiker intellektuelle, sinnesbetonte und leistungsorientierte Menschen. Die Menschen mit Neurodermitis haben diese nerven-sinnesbetonte Tendenz in jedem Fall in ihrer Haut.

Konstitution des Kindes mit Neurodermitis

Die Kinder zeigen tendenziell eine grosse Wachheit in den Sinnen. Das Interesse an einem wahrgenommenen Gegenstand kann flüchtig sein, das sich Verbinden und Eintauchen in eine Sache ist erschwert.Ein Hang zum intellektuellen Denken kann beobachtet werden. Nicht selten besteht eine verstärkte motorische Regsamkeit bis zur Unruhe.

Aus dem Beschriebenen wird ersichtlich, dass bei diesen Kindern das Interesse an künstlerischen, phantasievollen und praktischen Tätigkeiten geweckt werden sollte.

Heileurythmie

Worum geht es in der Therapie bei der Neurodermitis? Tendenziell bleibt die seelisch-geistige Tätigkeit zu stark in den Sinnen und oder im intellektuellen Denken “hängen”. Dies in Bezug auf das bewusste Seelenleben selber und in Bezug auf das Eingreifen des Seelisch-Geistigen in der Stoffwechseltätigkeit. Der Stoffwechsel ist unterversorgt in Bezug auf die Kräfte, die dem Willen entsprechen. Diese werden angeregt in der Heileurythmie durch das intensive Gestalten von bestimmten Konsonanten mit den  Armen und Beinen. Die fühlende Seite der Seele, die ebenfalls bis in den Stoffwechsel regulierend wirkt, wird durch vokalisches Bewegen und durch bestimmte Grundelemente der Toneurythmie angesprochen. Individuell wird auf bestimmte Stoffwechselstörungen eingegangen.

Die Mittel

  • Allergiereihe: T,S,R, M und A
  • Die 6 geometrischen Stellungen von Agrippa von Nettesheim mit dem Text von R. Steiner
  • Tonwinkel, bestimmte Intervalle und Raumformen
  • B zur Stärkung der Grenzbildung (die trennen und verbinden kann) und der inneren Verdauung
  • Übungen, die vom Seelischen ausgehen wie Ja-Nein und Sympathie-Antipathie. Sie wirken regulierend auf bestimmmte physiologische Prozesse. 
  • Individuell eingesetzte Laut-Bewegungen.

Die Allergiereihe

Die Allergierehe, steht in der Regel im Zentrum bei der Behandlung von Allergien. Man kann sie aus verschiedenen Gesichtspunkten anschauen.Ein Gesichtspunkt soll hier beschrieben werden.

In der T-Bewegung strömt die Kraft des ganzen Umkreises über den Kopf in die Gestalt. Unterstützt wird diese Armbewegung durch eine bestimmte Beinstellung, verbunden mit einem Sprung. Zusammen bewirken sie eine verstärkte Aktivität des Ich im Stoffwechsel, v.a. in der Gallen- und Bauchspeicheldrüsensekretion.

Die beiden Konsonanten S und R bringen Regsamkeit und Rhythmus in die Verdauungstätigkeit des Darmes.

Mit der M-Bewegung wird eine Wärmung und eine Harmonisierung der verschiedenen Tätigkeiten bewirkt.

Mit dem A wird die Nierentätigkeit angesprochen. Die A-Bewegung hat auch einen Bezug  zur Wärme- und Luft-Lichtregulation im Organismus. Der Stoffwechsel wird durchseelt und wir erwachen als Seele zu uns selber.

Durch die konsonantisch und vokalisch gestaltete Bewegung wird die individualisierende seelisch-geistige Tätigkeit des Menschen verstärkt und der Verarbeitung der Lebensmittel zur Verfügung gestellt. Als Antwort wird die aufbauende Tätigkeit des Stoffwechsel angeregt.   

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